Forschungsprojekt QoSSIP
Das vom BMBF im Rahmen des FH³-Programms geförderte Projekt QoSSIP (Netzeübergreifende Quality-of-Service bei SIP-basierter VoIP-Kommunikation) behandelt Design- und Konfigurationsempfehlungen, Messmethoden und Abrechungsverfahren für qualitativ steuerbare Kommunikationsdienste in zusammen geschalteten, heterogenen Datennetzen. Es werden Design- und Konfigurationsempfehlungen, Messmethoden und Abrechnungsverfahren für QoS-steuerbare Dienste in Next Generation Networks (NGN) und IP Multimedia Subsystems (IMS) entwickelt und evaluiert.
IP-basierte Netzwerke bestehen oft aus einer Vielzahl heterogener Netze, welche getrennt voneinander verwaltet werden. Gerade zeitkritische Dienste wie die populäre Internettelefonie (VoIP) oder IPTV profitieren von einer bevorzugten Behandlung in IP-Netzen. Da bereits eine einzige überlastete Strecke die Qualität (Quality-of-Experience, QoE) eines Videostreams oder eines VoIP-Gesprächs empfindlich stören kann, ist es wichtig Dienstgüte (Quality-of-Service) durchgehend über Netze hinweg zu messen und zu steuern. Zu den aktuellen Entwicklungen der Forschungsgruppe Datennetze gehören:
- NetBox, Virtualisiertes QoS-fähiges Netzwerk, IMS-Testumgebung
- NetAccount, QoS-Accounting für NGN und IP Multimedia Subsystem (IMS)
- IMS ShowCase, IMS Application Server
- NetGage, Lastgenerator und MOS-Bestimmung (E-Model, PESQ), Echoanalyse
- NetGen, Netzparameter Steuerung (Delay, Jitter, Packet Loss, CRC Error, u.a.)
Neben der mangelnden Lokalisierbarkeit eines Telefonteilnehmers für Not- und Röchelrufe oder der fehlenden Sicherung vor dem Abhören von Gesprächen ist die Gewährleistung einer gleich bleibenden Qualität eines Telefonats oder einer Videokonferenz über das Internet derzeit nicht gegeben.
QoSSIP widmet sich dieser Problemstellung. Es werden Lösungen und Designvorschläge für Netzbetreiber entwickelt, wie man die Qualität von VoIP über mehrere Netze hinweg und in verschiedenen Netztechnologien (ADSL, WLAN, gemanagte IP-Netze, Internet, Satellitenstrecken) steuern kann und wie man die voreingestellte Dienstgüte (Quality-of-Service) auch nachweisen und messen kann, um sie dann ggf. einer definierten Abrechnung (Billing) zuzuführen.
Die besondere Schwierigkeit im Projekt QoSSIP beruht auf der heterogenen Netzwerktechnik, die durch unterschiedliche Zugangsnetze (ADSL, WLAN, LAN) und dem Einsatz unterschiedlicher Netzwerke bei verschiedenen Netzbetreibern entsteht. Als Verbundprojekt wird QoSSIP gemeinsam mit der FH Frankfurt, der FhG FOKUS SatCom (Schloss Birlinghoven) und den Unternehmen JDSU/Acterna (Eningen), Arcor (Eschborn), HEAG Medianet (Darmstadt) und Tecon (Köln) durchgeführt.
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